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Stadtnatur-Blog

In einer Zeit, in der die Natur und ihr Schutz immer wichtiger werden, tritt die Natur in der Stadt immer mehr in den Fokus. Also was kann man selbst tun, um das urbane Grün zu erhöhen und zu verbessern? Diese Frage stelle ich mir in diesem Blog und gebe gleichzeitig Vorschläge für Maßnahmen die jede*r Einzelne tun kann.

Die Grüne Stadt - Utopie oder Wirklichkeit?

Wie jede*r die Stadtnatur verändern kann

Gartenpark in Singapur Ein Gartenpark in Singapur, mit eine der führenden Städte beim Thema Stadtnatur und Begrünung.  (jsouth / pixabay)

Dieser Blog dreht sich um Methoden und Ideen damit Städte grüner werden. Hier werden jedoch keine Projekte vorgestellt, die von anderen Menschen angetrieben werden. Diese Reihe ist dafür da aufzuzeigen, was man selbst, also Sie als Leser*innen, tun können um das Leben in der Stadt grüner zu machen.

Wir können uns ja mal vorstellen, wie es wäre durch so eine Stadt der Zukunft zu laufen.
Wir stehen auf und beginnen unseren Tag. Wir machen das Fenster auf. Es ist warm draußen, jedoch kommt durch das Fenster kühle Luft. Wir schauen aus dem Fenster und sehen uns das muntere Insekten- und Vogeltreiben in der Fassadenbegrünung am Haus an. Wir machen uns fertig und gehen zur Arbeit, diese befindet sich in einem 15-minütigen fußläufigen Radius um unsere Wohnung. Das Arbeitsgebäude hat eine schöne Fassadenbegrünung aus Kletterhortensien und Heckenrosen. Die vorhandene Tiefgarage ist begrünt. Im Eingangsbereich sind kleine Mooskunstwerke angebracht, die die Luft im Gebäude reinigen und das Wohlgefühl steigern. In der Mittagspause setzen sich die Mitarbeiter*innen auf den Dachgarten. Zum Mittagessen gibt es Salate, Nudelgerichte, und vieles mehr. Das verwendete Obst und Gemüse kommt aus dem Gemüsedachgarten des Firmengebäudes. Wir lachen viel und vergessen dabei ganz, dass wir gerade auf der Arbeit sind. Im Anschluss an die Mittagspause geht es wieder an die Arbeit. Nach dem anstrengenden aber auch sehr produktiven Arbeitstag machen wir uns auf den Weg nach Hause. Wir laufen durch die Stadt und sehen viele begrünte Häuser und Dächer. Auf einem Gründach sitzt ein Ehepaar und genießt die Nachmittagssonne. Auf einem anderen pflanzen zwei junge Mädchen Blumen und Gemüsesamen ein. An der Ecke unserer Straße sehen wir die Nachbarsfamilie, die mit Gießkannen zu einem Baum läuft und ihn gießt, denn Sie sind Paten dieses Baumes und versorgen ihn mit Wasser. Zwischen den Häusern sind immer wieder kleine Parks, mit Bäumen und Sträuchern. Sie sehen aus wie kleine grüne Oasen aus denen man immer Kinderlachen hört. Wir setzen uns in den kleinen Park und genießen die bunten Blumen, das satte Grün und die friedliche Umgebung. Wir hören das Vogelgezwitscher und das Kinderlachen und merken wie der Stress der letzten Tage einfach von uns abfällt.
Nach einiger Zeit stehen wir auf und laufen nach Hause. Wir machen uns fertig, denn heute Abend findet eine Party, auf der anderen Straßenseite, bei einer Nachbarin und Freundin statt. Bevor wir gehen, kümmern wir uns noch um die Pflege unseres Balkons. Am Lavendel sehen wir, wie sich ganz viele Bienen und Hummeln tummeln. Wir gießen den Lavendel und unsere Kräuterpflanzen und gehen dann aus dem Haus.
Die Party findet im Garten statt. Unsere Nachbarin hat einen sehr schönen Garten, mit eigenem Gemüseanbau und Nisthilfen für Insekten und Vögel. Ein anderer Teil des Gartens wurde insektenfreundlich mit einer Wiese aus Wildblumen und -kräutern gestaltet. Wir sitzen im Garten mit einem kühlen Getränk und genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Wir sind glücklich und zufrieden und genießen die saubere und frische Luft im Garten und der ganzen Stadt.

Nun können Sie mal die Stadt der Zukunft mit den jetzigen Strukturen der Stadt vergleichen. In welcher Stadt würden Sie gerne leben? Welche dieser beiden Städte wäre besser für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden?
Sie denken jetzt sicher, die Zukunftsstadt wäre besser als Lebensraum und da gebe ich Ihnen recht. Jedoch existiert diese Stadt nicht. Noch nicht!

Um in einer grünen Stadt zu leben, muss auch etwas dafür getan werden. Nicht nur die Kommune oder die Regierung können dazu beitragen, sondern jeder einzelne Mensch.

Wie das geschehen kann will ich Ihnen hier näher bringen, damit die grüne Stadt keine Utopie bleibt, sondern Wirklichkeit wird.

Aber als allererstes nach diesem kleinen Gedankenspiel. Wer bin ich überhaupt?
Ich bin Samantha und absolviere gerade meinen Bundesfreiwilligendienst beim BUND Frankfurt. Ich wohne in Darmstadt und bin 28 Jahre alt. Ich habe meinen Master in Biologie an der Technischen Universität Darmstadt gemacht. Schon als Kind bin ich sehr gerne spazieren gegangen, egal ob im Wald oder im Park. Ich habe gemerkt, dass sich während dieser Zeit etwas in mir verändert hat. Ich wurde ruhiger und entspannter. Zudem konnte ich einfacher loslassen und die Natur genießen.
Während meines Studiums habe ich Menschen kennengelernt, Professoren*innen und Kommilitonen*innen, die die Passion für die Natur und ihren Erhalt teilten. Innerhalb meines Studiums hatte ich die Möglichkeit, zusammen mit Studierenden der Architektur, reale Projekte für eine grünere Schule zu entwickeln und einen eigenen Schulgarten zu designen. Bei dieser Arbeit ist mir auch bewusst geworden, wie viel mehr wir eigentlich für unsere Städte tun können, um das Grün zu erhalten und auszubauen.
Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden mein Bundesfreiwilligendienst-Projekt auf dieses Thema zu konzentrieren.

Reflektieren Sie mal, wie Sie sich bei der Zukunftsstadt gefühlt haben. Sie haben auch Leute gesehen, die zur Arbeit gegangen sind oder gearbeitet haben, aber diese Leute waren weniger gestresst, als in der wirklichen Welt, weil Sie ihren Fokus und ihre Denkweise geändert haben. Und wenn das passiert, dann nehmen wir Dinge, Menschen und unsere Umgebung ganz anders wahr und unsere Sichtweise ist eine andere.

Versuchen Sie nicht daran zu denken, dass es Arbeit ist oder dass es sowieso nicht klappt. Nehmen Sie sich Zeit, auch wenn es nur 5 Minuten sind, und denken Sie an die „Grüne Stadt“, denn wenn wir an etwas glauben, dann können wir alles schaffen.

Ich freue mich mit Ihnen über dieses Thema zu sprechen und zu diskutieren. Bei Anregungen, Fragen und Ideen zu meinem Blog schreiben Sie mir gerne eine E-Mail.

Ich freue mich mit Ihnen, in meinem Blog, auf eine Reise in die „Grüne Stadt“ zu gehen, auf dass sie nicht eine Utopie bleibt. Das erste Thema ist die Gebäudebegrünung. Welche Arten von Begrünungen gibt es? Welchen Aufwand und Pflege benötigen diese? Welche Vor- und Nachteile gibt es?