Ein Aufruf im Herbst, gemeinsam einen verwilderten Garten am Bornheimer Hang zu pachten und zu bearbeiten, hatte damals keine Resonanz gefunden. Nun aber, im zweiten Anlauf, hat sich eine kleine Gruppe gefunden, die aus dieser wilden Mischung von alten Obstbäumen, schnellwüchsigem Weichholz, Brombeergestrüpp und Hartriegelschösslingen wieder einen wirklichen Garten machen möchte, biodivers und nachhaltig.
An einem ersten Aktionstag wird unter grauem Himmel ein sich windender Pfad vom Tor bis zur Grundstücksgrenze freigeschnitten, um das Übergabeprotokoll auszufüllen zu können: zwei zerfallenen Hütten, ein weiteres Fundament, Stapel von Platten und Verbundsteinen, überall verstreut der Müll, kein Wasseranschluss. Doch das alles schreckt diesmal nicht ab.
Mit Kennerblick werden die Obstbäume taxiert – Walnuss, Zwetschge, Kirsche, stehendes Totholz. Schneeglöckchen und Winterlinge stehen in versammelter Pracht in einem Winkel. Überall schießen die jungen Triebe der Narzissen aus dem Boden. Aufbruchsstimmung auch bei den Teilnehmern. Wir wollen nachhaltig arbeiten. Wir wollen uns Zeit lassen, schauen. Aber einen Apfelbaum, eine Weinrebe könnte man doch pflanzen? Aus dem Müll wollen wir das Brauchbare herausfischen. Die neue Hütte soll möglichst aus gebrauchtem Material gebaut werden.
Vielleicht gibt es ja noch den einen oder anderen bisher verhinderten Gärtner, der mitarbeiten möchte?