Schmetterlingswiesen-Verbund Berger Südhang
Beitrag zum Ideenwettbewerb Biodiversität Frankfurt 2022
Projekt-Beschreibung
In der Region Frankfurt stellen die Streuobstwiesen des Berger Südhangs eine hervorragende Basis für eine reichhaltige Schmetterlings-Fauna dar. Aus der Vergangenheit sind von dort bereits wertvolle Nachweise bekannt, die auch heute noch in den Bereichen mit schmetterlingsfreundlicher Pflege gelingen können. Allerdings ist die Pflege der Mehrheit der Wiesen momentan nicht an die Bedürfnisse der Schmetterlinge ausgerichtet, was sich mit diesem Projekt ändern soll. Durch die Pflege-Umstellung von mehr und mehr Flächen soll ein Biotop-Verbund für Schmetterlinge geschaffen werden. Das Projekt richtet sich dabei sowohl an die Pächter und Pfleger, als auch an jeden einzelnen „Besucher“. Denn die Beobachtung von Schmetterlingen an Blüten gehört zu den schönsten Naturerlebnissen im Sommer. Die Schmetterlingsbeobachtung ist dabei häufig ein guter Einstieg in das Thema Insektenvielfalt. Hier kommt dem Berger Hang neben seiner Bedeutung für die Biodiversität in der Region, auch eine wichtige Rolle als sehr beliebtes Naherholungsgebiet der Stadtregion Frankfurt sowie des weiteren Umlandes zu. So führt der Grüngürtel-Weg durch das Projektgebiet, der bei vielen bekannt ist und gerne für ein intensives Naturerlebnis besucht wird. Die Lebensraumverbesserung für Schmetterlinge würde zudem nicht nur der Biodiversität zugutekommen, sondern auch durch ihre Ästhetik den Erholungswert verbessern. Durch das Projekt soll insgesamt ein positiver zur Nachahmung anregender Effekt erzielt werden. Geplante Infotafeln vermitteln über die Wichtigkeit der Biotoppflege und transportieren dieses Wissen in die Stadtgesellschaft und wirken als Multiplikator. Im besten Fall entsteht dadurch ein Netzwerk aus vielen Trittsteinbiotopen, die den Berger Hang mit weiteren Biotopen des Stadtbereiches verbindet. Um das zu erreichen, soll als erstes Teilziel im Laufe des Jahres 2023 die Fläche der schmetterlingsfreundlich gepflegten Wiesen um 50% erhöht werden.
Streuobstwiesen in Frankfurt
Auch in Frankfurt sind die meisten Streuobstwiesen in den vergangenen Jahrzehnten Baugebieten zum Opfer gefallen. Die restlichen werden oft nicht mehr gepflegt und sind akut im Bestand bedroht. Als echte Genussmenschen wollen wir im BUND auch in Zukunft nicht auf unser selbst gekeltertes "Schöppche" aus ungespritzten Hochstamm-Äpfeln verzichten!
Auch liegt uns das Wohlergehen seltener Tiere und Pflanzen wie Steinkauz, Fledermaus, Hornisse, Mückenhändelwurz und Kleiner Klappertopf am Herzen, für die Streuobstwiesen attraktive Lebensräume darstellen. Daher pflegen wir schon seit vielen Jahren Streuobstwiesen selbst und arbeiten an praktikablen Konzepten zu ihrer langfristigen Erhaltung. Durch Öffentlichkeitsarbeit versuchen wir, den Stellenwert dieses ökologisch herausragenden Landschaftstypes bekannt zu machen und die Politik für das Thema zu sensibilisieren.
Aktivitäten der Ortsverbände des BUND Frankfurt - auch für Sie und Ihre Kinder
Im Frankfurter Stadtgebiet betreuen zur Zeit die Ortsverbände Frankfurt West und Frankfurt Ost jeweils von der Stadt gepachtete Streuobstwiesen. Es werden junge hochstämmige Obstbäume robuster Lokalsorten nachgepflanzt, die Bäume fachgerecht geschnitten und die Wiesen gemäht. Im Herbst wird mit der Ernte der Lohn der Mühen eingefahren, der "Süße" gekeltert und die Gärballons für den "Sauren" angesetzt. Weiterhin nutzt die Kindergruppe des OV West, "Die Vielfalter", die Streuobstwiesen als spannendes Ausflugsziel, um mit viel Spaß diese besondere Kulturlandschaft kennenzulernen.
Doch auch die "Großen" können von den Aktivitäten des BUND Frankfurt profitieren: beispielsweise stehen Kurse zum richtigen Baumschnitt oder zum Sensen von Wiesen bei uns regelmäßig auf dem Programm. Aber auch Vorträge und Wanderungen zu Streuobstwiesenthemen sind bei uns häufig im Angebot. Schauen Sie einfach nach, ob etwas für Sie dabei ist, oder fragen Sie uns! Wir informieren Sie gerne. Hier können Sie sich über unsere unterschiedlichen Aktivitäten zum Thema "Streuobstwiesen" informieren: