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Sommerbote sucht Unterkunft!

Jeder hat sie schon mal gesehen - die wendigen kleinen Sommerboten, die pünktlich mit den ersten wärmeren Sonnenstrahlen um unsere Hauswände sausen. Aber nur wenige wissen um ihren Stand: Dem Mauersegler geht es schlecht in Deutschland! Dabei sind sie so wichtig.

Diese Vögel tragen beispielsweise dazu bei, Insektenbestände im Sommer in Schach zu halten. Ein einziger Vogel verfüttert so bis zu 20 000 Insekten pro Tag an eines seiner Nestlinge. Wussten Sie außerdem, dass Mauersegler ihr gesamtes Leben in der Luft verbringen und nur den Boden berühren, um zu brüten? Dass sie fressen, schlafen und sich sogar im Flug lieben?

Alleine wegen ihrer Einzigartigkeit gilt es die Mauersegler, die auch 2003 Vogel des Jahres wurden, in Deutschland zu erhalten.  

Warum ist der Mauersegler gefährdet?

Die Altbauviertel unserer Städte bieten dem ehemaligen Bewohner von Felsspalten und Baumhöhlen wichtige Brutgebiete. Die Nester befinden sich häufig im Bereich der Dachtraufe, hinter Fallrohren und Stuckornamenten, in unbenutzten Rollladenkästen, hinter Lüftungsöffnungen und Fugen bei Plattenbauten. Allen Brutplätzen gemeinsam ist eine gewisse Höhe, die freien Anflug und Platz für den Start aus freiem Fall gewährleistet.

Jedoch geht durch Sanierungen und Wärmedämmungen alter Häuser und durch moderne Neubauten ohne Unterschlupf die Anzahl möglicher Brutplätze in den Städten stark zurück, obwohl der Mauersegler und seine Brutplätze ganzjährig durch das Bundesnaturschutzgetz geschützt sind. Der kleine Untermieter ist ein standorttreuer Vogel, ein Paar kann bis zu 15 Jahre lang ein und denselben Nistplatz aufsuchen. Wird dieser versiegelt, ist er verloren.

Teilweise werden auch durch Baugerüste während ihrer Brutzeit Altvögel von ihrem Nest ausgesperrt, sodass die Küken verhungern. Allzu oft werden sie zudem mit ihren nahen Verwandten, den Mehlschwalben, verwechselt, die während ihrer Brutzeit unliebsamen Dreck verursachen. Durch den weiß gefärbten Unterleib und den längeren Schwanz der Mehrschwalben kann man sie allerdings gut unterscheiden. 

Die Frankfurter Mauersegler-Initiative: Wir möchten den Himmel über Frankfurt lebendig halten!

Um die Mauersegler und ihre Nistplätze in Frankfurt am Main zu schützen, wurde 2003 die Frankfurter Mauersegler-Initiative von BUND, NABU und der Deutschen Gesellschaft für Mauersegler in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Vogelschutzwarte und dem Frankfurter Umweltamt gegründet.

So wurden in den letzten Jahren bis 2012 über 1600 Brutplätze von Ingolf Grabow ehrenamtlich durch Anbringung von Kästen oder Einbauten in den Dächern neu geschaffen. Diverse Auftritte und Presseberichte in Fernsehen, Radio, Zeitung, sowie Aktionen und Infostände auf öffentlichen Veranstaltungen, wie z.B. dem Frankfurter Vogeltag in Bonames oder der Ausstellung GARTEN 2012, sorgen immer wieder für Aufmerksamkeit für die Initiative.

Vor allem ist aber die Zusammenarbeit mit Großbauunternehmen, Architekten, Wohnbaugesellschaften, Hausbesitzern und Vermietern zum Erhalt der Nistmöglichkeiten sehr wichtig. Anleitungen zum mauerseglerfreundlichen Hausbau sollten möglichst bereits bei der Planung den Schutz der Segler mit einbeziehen. Auch ein Austausch mit anderen Segler-SchützerInnen und ExpertInnen ist zum Beispiel auf dem Commonswift Worldwide Seminar alle 2 Jahre möglich.  

Wie Sie helfen können

  • Nistkästen zum Selberbauen. Eine einfache Anleitung zum Bau und der entsprechenden Anbringung der Kästen finden Sie hier.
  • Werden Sie Segler-BeobachterIn und melden Sie Baumaßnahmen und Nistplätze! Es fehlen immer noch BeobachterInnen in vielen Stadtteilen, was die Erfassung und Kontrolle der Nester erschwert.

Nützliche Links:

Dachwohnung gesucht!

Mit Hilfe eines Faltblattes und beigelegter Antwortkarte bitten die Initiatoren:

MELDEN SIE UNS NISTPLÄTZE VON MAUERSEGLERN IN FRANKFURT

Die Faltblätter können angefordert werden bei:

Heidi.Wieduwilt(at)bund-frankfurt.de
Ingolf.Grabow(at)bund-frankfurt.de

KONTAKT ZUR MAUERSEGLERKLINIK FRANKFURT

Buchenstraße 9
D-65933 Frankfurt
Tel.: +49(69)35351504

Webseite der Mauerseglerklinik

Steckbrief Mauersegler (Apus apus)

Größe, Gewicht, Lebenserwartung: Rumpflänge 17 cm, Flügelspannweite von 40 cm,  40 g, bis zu 15 Jahre.

Aussehen: rußschwarz mit weißer Stirn und weißem Kehlfleck, gegabelter Schwanz.

Vorkommen: in menschlichen Siedlungen, an Gebäuden und Wohnblocks, Altbauten und Fabriken, Überwinterung (August – März) südlich der Sahara. 

Nahrung: Luftjagd auf Insekten.

Fortpflanzung: Ende April – Ende Juli,  1 Jahresbrut mit 2-3 Eiern, Brutdauer ca.  18 – 25 Tage.

Bestand: 230.000 bis 460.000  Brutpaare in Deutschland, rückgängig.