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Mit heimischen Pflanzen

Initialpflanzungen mit heimischen Pflanzen können helfen, die Vegetationsentwicklung zu beschleunigen und spezielle Arten zu fördern. Die zu fördernde Art erhält einen Vorsprung im Konkurrenzkampf mit anderen aufkommenden Arten. Hierfür entfernt man im gewünschten Bereich die vorhandene Vegetation und setzt die entsprechenden Stauden ein. Von hier aus können sich die Wildblumen durch Selbstaussaat oder mit Hilfe von Ausläufern ausbreiten.

Bei manchen Arten, z.B. der Echten Schlüsselblume (Primula veris) kann eine Initialpflanzung zu einem nachhaltigen Erfolg führen. Gegenüber hochwüchsigen Begleitern in der Wiese, wie z.B. Wilder Möhre (Daucus carota), Wiesensalbei (Salvia pratensis), Wiesen-Margarite (Leucanthemum vulgare) und Glatthafer (Arrhenatherum elatius) hat es die Echte Schlüsselblume nicht leicht, bei der Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe mitzuhalten.  

Initialpflanzung mit Echter Schlüsselblume nach 3 Jahren (2005). Foto: John Dippell

Durch die Initialpflanzung wird ein zeitlich begrenzter, konkurrenzarmer Standort geschaffen, von dem aus die Echte Schlüsselblume die Wiese erobern kann. Voraussetzung ist eine Wiesenpflege, die die Selbstaussaat fördert, das heißt, dass die erste Mahd erst nach der Samenreife Ende Juni oder Anfang Juli erfolgen darf. Dies kann im günstigen Fall zu einer geradezu explosionsartigen Vermehrung führen, wie Aufnahmen aus 2013 und 2016,  11 bzw. 14 Jahre nach der Initialpflanzung 2002 zeigen. Zum Vergleich noch ein Bild von 2005, 3 Jahre nach der Pflanzung einer Handvoll Schlüsselblumen.  

Initialpflanzung mit Echter Schlüsselblume nach 11 Jahren (2013). Foto: John Dippell

Als Nebeneffekt und im Hinblick auf die Akzeptanz solcher entstehenden Blumenwiesen erreicht man mit Initialpflanzungen relativ rasch optisch ansprechenden Standorte. Selektive Pflanzungen bedeuten Handarbeit, denn dass Entfernen der vorhandenen Vegetation und das Einsetzen der Pflanzen kann nicht maschinell erfolgen. Daher eignet sich diese Maßnahme, um ehrenamtliche Helfer*innen in die praktische Naturschutzarbeit einzubeziehen. Gemeinsam werden punktuell Akzente gesetzt und jede*r trägt dazu bei, mehr Bunt in den öffentlichen Raum zu bringen. Für Initialpflanzungen kann es sich anbieten, die Anzucht der zu pflanzenden Stauden in Eigenregie vorzunehmen. Dadurch liegt quasi der ganze "Prozess" in "einer" Hand. In diesem Fall sollte idealerweise darauf geachtet werden, dass das Saatgut für die Anzucht von lokalen Naturstandorten stammt. 

Initialpflanzung mit Echter Schlüsselblume nach 14 Jahren (2016). Foto: John Dippell

Kontakt

John Dippell

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Film des Naturgarten e.V. zum Thema "Naturnahes öffentliches Grün" 13:14 Min