Im vergangenen Februar wurde das Frankfurter Wasserkonzept veröffentlicht. Am 23. Juni hat der BUND Kreisverband eine 23-seitige Stellungnahme dazu nebst Pressemitteilung herausgegeben. Kaum vier Stunden später reagierte die Frankfurter Rundschau mit einem Online-Artikel dazu. Einen Tag später folgte der Artikel mit der Überschrift: „Heilig verteidigt Wasserkonzept.“ Darin eine Antwort der Umweltdezernentin Rosemarie Heilig: „Eine Ausweitung der ortsnahen Trinkwassergewinnung in dem Umfang wie vom BUND berechnet könne Frankfurt nicht leisten.“ Was bedeutet denn „nicht leisten“ können? Wollen wir uns weitere Naturschäden leisten, nur weil es Frankfurt nicht schafft, wenigstens schrittweise die Potentiale für die gesetzlich geforderte ortsnahe Wasserbeschaffung zu realisieren?
Berechnet hat der BUND, dass der Eigenanteil der Wasserversorgung von 25 auf 47 Prozent erhöhte werden könnte, wenn alle Möglichkeiten umgesetzt würden, die im Wasserkonzept aufgeführt sind. Wir begrüßen, dass das Konzept die Möglichkeiten aufzeigt, aber wir bemängeln, dass die notwendigen Maßnahmen nicht in dem für die langfristige Sicherstellung der Wasserversorgung notwendigen Umfang formuliert sind. So muss die Stadt etwa bei neuen Bebauungsplänen vorschreiben, dass Leitungssysteme für Brauchwasser eingebaut und ausreichend große Retentionsflächen für Regenwasser angelegt werden. Niederschlagswasser gehört in die Erde auf den Weg zum Grundwasser, nicht in die Kanäle, die es in Flüsse und damit ins Meer leiten, sodass es dem dringend benötigten Grundwasser vorenthalten wird.
Wir freuen uns wiederum, dass die Diskussion unmittelbar nach unserer Veröffentlichung eingesetzt hat und dass, so die Umweltdezernentin in der Rundschau, „auf das umfangreiche Papier des BUND (23 Seiten) gemeinsam mit den Versorgungsunternehmen Mainova und Hessenwasser eine ausführliche Antwort erarbeitet“ werde. Wir sind gespannt. Derweil laden wir die Frankfurter Bürger*innen ein, sich unsere Stellungnahme anzuschauen.
BUND-Stellungnahme als PDF zum Download