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Pressemitteilung: Die Wasserampel der Oberhessischen Versorgungsbetriebe AG (OVAG) muss auf Rot gestellt werden, um das Grundwasser in Vogelsberg und Wetterau zu schonen

07. September 2022 | Flüsse & Gewässer, Kreisverband Frankfurt/Main, Download, Klimawandel

Die BUND Kreisverbände Vogelsberg und Wetterau rufen mit Unterstützung des BUND Kreisverbands Frankfurt, des NABU Wetterau, der Naturfreunde Hessen und der Schutzgemeinschaft Vogelsberg (SGV) zur Demonstration am Freitag 09.09.2022 ab 14:00 Uhr in Friedberg, Hanauer Straße, Eingang zum Bahnhof

Eine rote Ampel vor dunklem Abendhimmel Die BUND-Kreisverbände Wetterau und Vogelsberg sehen rot.  (Khoa-vo / Pexels)

Frankfurt, den 07.09.2022  -  Die Grundwassersituation im Vogelsberg wird immer dramatischer: 70 Prozent der Quellen sind versiegt, die Nidda ist von der Quelle bis zum Nidda-Stausee trocken gefallen. Nicht nur im Vogelsberg sondern auch im Burgwald und im Hessischen Ried sinken die Grundwassersspiegel immer weiter. Angesichts brauner Wiesen überlegen Landwirte schon, ob sie Vieh verkaufen oder schlachten, denn mangels frischem Grün müssen sie dem Vieh schon jetzt Winterfutter geben und fragen sich, ob es dann noch für den Winter reicht. Die Fichten sind dürr; Buchen kümmern, Birken verwelken.

Demgegenüber verkündet der Zweckverband der Oberhessischen Versorgungsbetriebe (ZOV), dass es noch ausreichend Trinkwasser gäbe. Ja - wollen die denn erst etwas tun, wenn kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt? Wie vor wenigen Jahren in Ulrichstein?

Die BUND-Kreisverbände Wetterau und Vogelsberg laden deswegen mit Unterstützung des Kreisverbands Frankfurt und weiterer Naturschutzverbände (s.o.) zur Demonstration am kommenden Freitag, 09.09.2022 ab 14.00h in Friedberg ein. Anlass ist die Verbandsversammlung des ZOV bei der OVAG in Friedberg, Hanauer Straße.

Ursächlich für die dramatische Wassersituation im Vogelsberg

ist, dass die Stadt Frankfurt nur 25 Prozent ihres Trinkwassers auf der eigenen Flur fördert, 75 Prozent bezieht sie aus dem Umland, aus dem Vogelberg, dem Burgwald, dem Kinzigtal und dem Hessischen Ried. Der Kreisverband Frankfurt unterstützt die Forderungen der Vogelsberger Naturschutzverbände und hat das auch in seiner Stellungnahme zum Frankfurter Wasserkonzept vom 15.06.2022 dargestellt. Demzufolge muss die OVAG ihre Wasserampel jetzt auf Rot stellen.

Hier die wesentlichen Forderungen der Naturschutzverbände an die Stadt Frankfurt:

  • Sorgt endlich dafür, dass Frankfurter Flächen entsiegelt werden.
  • Leitet Starkregenwasser zur Versickerung auf Retentionsflächen oder in Zisternen.
  • Installiert in Neubaugebieten Brauchwasserleitungen zur Substitution von Trinkwasser.
  • Gießt das Stadtgrün mit Brauchwasser und senkt die Leitungsverluste.
  • Erhöht die Wassergewinnung auf der eigenen Flur von 25 auf 47 Prozent, so wie es in der Stellungnahme des BUND Kreisverbands Frankfurt zum Wasserkonzept dargestellt ist.

Das Wachstum der Metropolregion Rhein-Main darf nicht weiter auf Kosten der Natur und der Menschen im Frankfurter Umland gestützt werden.

Seit Monaten steht die OVAG-Wasserampel auf Gelb und das soll offenbar noch Monate so bleiben. Für die Kunden im Ballungsraum heißt das beschönigend: „Mäßige Grundwasserverfügbarkeit“. Wir fordern aber, dass die Ampel unverzüglich auf Rot gestellt wird. 2022 ist das trockenste Jahr seit es in Europa Wasseraufzeichnungen gibt. Seit 2018 folgt ein Trockenjahr dem anderen. Das Hessische Amt für Umwelt und Naturschutz (HLNUG) hat kürzlich in einer Pressemitteilung betont, dass die Grundwassereinträge in den letzten 20 Jahren um 27 Prozent zurückgegangen sind.

Die Böden sind durch Austrocknung geschädigt. Immer mehr verlieren sie die Fähigkeit Niederschläge aufzunehmen und dem Grundwasser zuzuführen. Die Klimakatastrophe hat die Grundwasservorräte unter dem Vulkangestein erreicht. An diesem Grundwasser aber hängen die Brunnen der OVAG und vieler Gemeinden. Wie wollen wir die Trinkwasserversorgung sicherstellen, ohne die Wasserverschwendung sofort und drastisch zu reduzieren?

Die Naturschutzverbände fordern weiter:

Die OVAG muss endlich die Daten ihrer Messstellen und Pegelstände veröffentlichen, welche der Ampelschaltung zu Grunde liegen. Höchste Zeit für rot! Rote Karte für Wasserverschwendung. Rote Karte für neue Siedlungen ohne Brauchwassernetz. Rote Karte für Wasser-Räuber im Ried, im Vogelsberg und im Burgwald. Und rote Karte für verharmlosende Informationspolitik. Das soll der OVAG mit der Demonstration der Naturschutzverbände am 09.09.2022 in Friedberg vermittelt werden.

Pressemitteilung als PDF zum Download
OVAG Wasserampel PPT-Folie (Quelle: www.OVG.de – Stand 28. August 2022)


 

Kontakt zum Veranstalter der Friedberger Demonstration:
BUND Kreisverband Vogelsberg, Dr. Wolfgang Dennhöfer
Am Triesch 21, 36304 Alsfeld  -  w.dennhoefer(at)web.de
T: 06631-6643  –  M: +49 1575 6348352  -  https://vogelsberg.bund.net/

Kontakt zum BUND Kreisverband Frankfurt:

BUND Kreisverband Frankfurt, Kasseler Str. 1a, 60486 Frankfurt, Telefon: 069 – 979 489 68,
E: geschaeftsstelle@bund-frankfurt.de  -  www.bund-frankfurt.de
Wolf-Rüdiger Hansen  -  Mobil: 0171 2257 520  -  E: ruediger.hansen(at)bund-frankfurt.de

 

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