Pressemitteilung: Der BUND begrüßt den Bau der Regionaltangente West von Bad Homburg nach Neu-Isenburg

21. Februar 2023 | Mobilität, Naturschutz, Kreisverband Frankfurt/Main

• Der umweltschädliche Ausbau der Autobahn A5 auf bis zu zehn Spuren muss deshalb nach Auffassung des BUND aus der Verkehrsplanung herausgenommen werden. • Der parallele Ausbau von Schienen und Straßen steht der Verkehrswende und damit den Klimazielen entgegen.

Planungsfortschritt der Regionaltangente West RTW Mitte Linienfuehrung

Frankfurt, 20.02.2023 - Die BUND-Kreisverbände Frankfurt und Main-Taunus begrüßen den Planungsfortschritt der Regionaltangente West (RTW), zu der die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung bereits im Jahr 2005 den Startschuss gegeben hat.

Wolf-Rüdiger Hansen, BUND Frankfurt, Mitglied des Vorstands: "Die Regionaltangente West ist in den nächsten Jahren das wichtigste Infrastrukturprojekt für die Verkehrswende im Ballungsraum Rhein-Main. Das Projekt führt aber auch zu großen Umweltbelastungen. Der BUND erwartet von der Landes- und Kommunalpolitik, zum Ausgleich für die Regionaltangente West ihrerseits bei der Bundesregierung den Verzicht auf den Ausbau der Autobahnen im Rhein-Main-Gebiet zu fordern.“

Klaus Stephan, BUND Main-Taunus-Kreis und Mitglied des Vorstands, ergänzt: "Ohne die Verkehrswende ist ein Erreichen der existenziellen Klimaziele nicht vorstellbar. Dies bedeutet auch für den BUND Kompromisse einzugehen und neue Schwerpunkte zu setzen. Nur durch eine drastische Verlagerung der Fördermittel von der Straße auf die Schiene können die Klimaziele im Verkehrssektor erreicht werden. Dennoch wird sich der BUND weiterhin für den Schutz von Natur und Umwelt bei Schienenprojekten einsetzen. Einen bedenkenlosen parallelen Ausbau von Schiene und Straße wird es mit uns jedoch nicht geben.“

Den von der Autobahn GmbH geplanten Ausbau der BAB 5 auf bis zu zehn Spuren lehnt der BUND strikt ab, auch weil laut Machbarkeitsstudie der Autobahn GmbH dafür von Friedberg bis Darmstadt bis zu 300 Hektar Wald gerodet würden - ein ökologisches Desaster.

Gabriele Franz, Vorstandsmitglied des BUND Main-Taunus-Kreis, wägt den Eingriff in die Natur beim Bau der RTW wie folgt ab: „Die positiven Effekte der Regionaltangente West überwiegen ganz eindeutig die negativen Auswirkungen durch den Eingriff in die Natur beim Bau der neuen Trassen. Wir hoffen, dass in die ab 20. Februar 2023 zur Offenlage avisierten RTW-Planungsdokumente weitere sinnvolle Ausgleichsmaßnahmen und naturfreundliche Planänderungen aufgenommen wurden.“

Der BUND KV Main-Taunus hat bereits im Februar 2022 nördlich der BAB 66 - nordöstlich des Sulzbachs - die Schaffung einer Biotopfläche gefordert, die zugleich als Hochwasserschutz-Maßnahme für Frankfurt Sossenheim dient. Die benötigten Grundstücke gehören der Gemeinde Sulzbach. Die Flächen werden bei Starkregen bereits überschwemmt und locken zahlreiche Wasservögel wie Möwen, Enten und Watvögel an. Die Maßnahme dient der Rückhaltung von Regenwasser in der Landschaft. Das führt besonders bei Starkregenfällen zur Entlastung der Kanäle, zur Wasserversickerung und zum Hochwasserschutz der hangabwärts liegenden Siedlungsbereiche in Frankfurt-Sossenheim. Solche Maßnahmen gewinnen im Zuge der Klimakatastrophe immer größere Bedeutung.
 

Hintergrund: Unter dem Stichwort „Citybahn“ haben wir schon 1995 zusätzliche „Tangentialverbindungen“ zur Entlastung des Frankfurter Hauptbahnhofs und des S-Bahntunnels gefordert. Im Jahr 2008 wurde endlich die RTW-Planungsgesellschaft gegründet. Knapp zehn Jahre später erfolgte Anfang 2018 die erste Offenlage für einen Planungsabschnitt, 2022 die Baugenehmigung für einen ersten Abschnitt und im Mai 2022 der Baubeginn für den Abschnitt Süd 1. Weiter Informationen: https://www.regionaltangente-west.de


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RTW Mitte Linienführung.jpg


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BUND Kreisverband Main-Taunus, Kelkheim: Gabriele Franz, T: 06195 5642
info(at)bund-main-taunus.dewww.bund-main-taunus.de

BUND Kreisverband Frankfurt: Wolf-Rüdiger Hansen, M: 0171 2257 520
ruedger.hansen(at)bund-frankfurt.dewww.bund-frankfurt.de

 

Wolf-Rüdiger Hansen, Mitglied des Vorstands, BUND Kreisverband Frankfurt
Mobil: 0171 2257 520  -  E-Mail: ruediger.hansen(at)bund-frankfurt.de
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