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Pressemeldung: Für eine verfassungskonforme Verkehrswegeplanung im Frankfurter Osten – mit dem Ziel: Fechenheimer Wald erhalten, Klima retten!

25. April 2022 | Energiewende, Klimawandel, Kreisverband Frankfurt/Main, Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik, Mobilität

Der BUND Kreisverband Frankfurt unterstützt zusammen mit zahlreichen anderen Gruppen die Rad-Demo „Wald erhalten, Klima retten!“ am 30.04.2022 in Frankfurt um 15:00 Uhr vom Mainkai zum Fechenheimer Wald.

Kunst im zur Rodung anstehenden Fechenheimer Wald Kunst im zur Rodung anstehenden Fechenheimer Wald  (Rüdiger Hansen)

Frankfurt, 26.04.2022 – Der Riederwaldtunnel ist Teil des bevorstehenden Lückenschlusses der Autobahn A66 an den Frankfurter Autobahnring A661. Für diese Verbindung müssen 3,7 Hektar des Fechenheimer Waldes gerodet werden. Dieser Wald ist ein wertvolles Ökosystem und als solches im aktuellen Biodiversitätskonzept der Stadt Frankfurt aus-gewiesen. Weiterhin gehört es zum Frankfurter Grüngürtel, der durch eine eigene Verfassung geschützt ist. Das Öko-System würde an dieser Stelle zerstört, der Grüngürtel unterbrochen und die Grüngürtelverfassung verletzt. Dabei ist die Durchgängigkeit der Grünflächen für den Artenschutz besonders wichtig.

Trotzdem gibt sich die Stadt Frankfurt hilflos. Umweltdezernentin Rosemarie Heilig lässt verlauten, dass es gegen die Übergabe des zu rodenden Fechenheimer Waldes an die Autobahn GmbH, die für den Bau des A66-Lückenschlusses zuständig ist, keine Chance gebe. Die Autobahn GmbH beruft sich auf das gegebene Baurecht. Andererseits steht im deutschen Grundgesetz Artikel 20a: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen …“? Wie kann die Mobilitätswende in Frankfurt gelingen, wenn immer weiter Planungsrelikte aus vergangenen Zeiten realisiert werden – im Lichte des Leitbildes der autogerechten Stadt?

Im Widerspruch zur Mobilitätswende: Paralleler Bau von Autobahnen und Bahntrassen

Wie kann dieser Autobahnbau sinnvoll sein, wo doch gleichzeitig die nordmainische S-Bahn gebaut wird, die die Zahl der autofahrenden Pendler reduzieren soll. Weiterhin wird der Fernbahntunnel geplant, der den ICE-Verkehr nach Norden und Osten beschleunigen soll. Diese Maßnahmen müssen doch Priorität vor den Relikten der Vergangenheit wie dem Riederwaldtunnel haben.

Es ist unbestritten, dass der Bau neuer Straßen die Probleme des ausufernden motorisierten Individualverkehr (MIV) nicht löst, sondern den klimaschädlichen Trend beschleunigt. Diese Art Straßenbau konterkariert die Einhaltung der Klimaziele bis 2035. Durch den A66-Lückenschluss würden voraussichtlich die Verkehre über die Friedberger Landstraße in Richtung Stadtmitte und über den Autobahnring um Frankfurt herum maßgeblich gesteigert. Sollen dann in Frankfurt die eben erst ausgewiesenen und mit teuren roten Belägen markierten Fahrradstreifen wieder beseitigt werden?

Laut Medienberichten hat die Autobahn GmbH bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um zu klären, wie die Autobahn A5 in Richtung Kassel von sechs auf acht oder gar zehn Spuren erweitert werden kann. Im Raum Darmstadt sollen sowohl die A3 als auch die A67 erweitert werden. Parallel dazu wird die neue ICE-Trasse nach Mannheim gebaut.

Diese parallelen Aktivitäten zeugen von einer unkoordinierten Planung der Behörden. Sie konterkarieren die Ziele der Mobilitätswende und des Klimaschutzes auf groteske Weise.

PDF der Pressemitteilung zum Download


Kontakt

Wolf-Rüdiger Hansen, BUND Ortsverband Frankfurt Nord / BUND Kreisverband Frankfurt,
Kasseler Str. 1a, 60486 Frankfurt
Mobil: 0171 – 2257 520, E-Mail: ruediger.hansen(at)bund-frankfurt.de
Telefon: 069 – 979 489 68, E-Mail: geschaeftsstelle(at)bund-frankfurt.de - www.bund-frankfurt.de

An der Rad-Demo am 30.04.202 beteiligte Initiativen

Weitere Informationen zur Rad-Demo am 30.04.22 auch unter:
www.radentscheid-frankfurt.de/2022/04/raddemofechenheimerwald/

 

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