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Bericht von der Pflegeaktion im Biotop

03. Oktober 2020 | OV-Ost, Naturschutz, Kreisverband Frankfurt/Main, Ehrenamtliches Engagement, Lebensräume, Wildbienen

Pflegeaktion am Biotop Voltenseestraße 32, am 03.Oktober 2020

Gruppenfoto von der Pflegeaktion im Biotop Beteiligte an der Pflegeaktion im Biotop Voltenseestraße  (Folkhart Funk)

Das verwilderte Grundstück an der Voltenseestraße ist ein Musterbeispiel für eine städtische Wildnis. In einer langen Zeit des Leerstands seit den 70er Jahren, so berichtet Bernhard Steier, wuchs das Gelände zu und das kleine Haus verfiel. Es entstand die Idee, das leerstehende Haus als Fledermausquartier zu nutzen. Dafür legte der damalige BUND Ost sogar eine Einflugschneise frei. Seitdem pflegt der BUND zusammen mit der Naturschutzgruppe Seckbach - bei einigen Unterbrechungen – das Biotop. Neben dem Haus gibt es sogar einen kleinen Teich, vom BUND damals zur ökologischen Nische vertieft, und einen Graben, der darin mündet.

Sieben tatkräftige HelferInnen treffen sich an diesem kühlen Morgen am rostigen Tor des Grundstücks. Bevor es an die Arbeit geht, verschaffen sie sich einen kurzen Überblick über das Gelände und seine Geschichte. Dann beginnt die Arbeit in kleinen Gruppen. Am Gehweg werden die überhängenden Efeu- und Brombeerranken entfernt, soweit sie den Fußgängerverkehr stören. Das Tor wird freigeschnitten. Der Efeu blüht üppig, es summt und brummt: Silke Frank kann die Miniaturschönheit in bestechenden Bildern festhalten. Andere Teilnehmer reinigen das Gelände von Müll. Ein schmaler Weg vom Tor zum Haus wird freigeschnitten. Und nicht zuletzt wird der Kirschlorbeer entfernt, der die Tendenz hat, sich im Unterholz durchzusetzen, wenn er nicht gebremst wird. Das gesamte Schnittgut verbleibt im Gelände.

Hier in der Nähe des Seckbacher Rieds zeigt sich auf kleinstem Raum, was „Wildnis“ bedeutet: sie ist expansiv, durchsetzungsfähig und kaum zu bändigen. Immer wieder arbeiten sich Brombeeren und Efeu auf die Flächen ringsum vor. Eine Nachbarin weist auf meterlange Brombeerausläufer, die in ihr Grundstück wachsen, obwohl das Grünflächenamt den Grenzstreifen vor knapp drei Monaten freigeschnitten hat. Das Grünflächenamt hat auch immer wieder einmal Windbruch oder auf Nachbargrundstücke gestürzte Bäume zu entfernen. Obwohl Teich und Graben trocken gefallen sind, gibt es üppiges Feuchtpflanzengrün und auch die übrige Vegetation scheint nicht besonders unter der Trockenheit zu leiden. Das allein ist für diejenigen, die sich an der Arbeit hier beteiligten, ein erstaunliches Erlebnis.

Bilder von der Pflegeaktion am Biotop Voltenseestraße 32, vom 03.Oktober 2020

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