Bericht vom Sommerfest "Kinder im Gallus"

12. September 2024 | Lebensräume, Wildkatze

Unser Wildkatzen-Stand am 30.8.2024

Stand des BUND Frankfurt mit Schmink-Utensilien  (Mara Kroos)

Trotz des heißen Wetters war es im Garten des Kinder im Zentrum - Mehrgenerationenhaus Frankfurt, zwischen den vielen Hochbeeten inmitten der Stadt, sehr angenehm. Der GallusGarten ist ein Gartenprojekt für alle Bewohner*innen des Gallus in Frankfurt und jede*r ist eingeladen, sich im GallusGarten einzubringen und mitzumachen. Die Beete sind mit Kräutern, Physalis, Blumen, aber auch Gemüse und vielem mehr bepflanzt.

Wir wurden herzlich empfangen und haben unseren Stand neben dem Siebdruck von der Jugend-Kultur-Werkstatt und Ständen zum Thema Gleichberechtigung, Gesundheit und Wohlergehen sowie Klimaschutz vom Mehrgenerationenhaus aufgebaut. Es gab auch Blumentatoos von Sonja Löw (die Glücksgärtnerin), eine Fahrradreparaturstation, leckeren Kuchen, eine "mobile Küche" (Rad mit Gaskocher) vom Quartiersmanagement mit Crêpes und zum Abschluss hat die Band "Tongärtner" gespielt. Jeder war willkommen, wie immer wurde Wert auf Teilhabe in der Nachbarschaft und soziales Miteinander gelegt.

Das Thema unseres Standes war Wildkatzen. Wusstet ihr, dass es in unseren Wäldern europäische Wildkatzen gibt und unsere Hauskatzen von der Falbkatze aus Ägypten abstammen? Von ihrem äußeren Erscheinungsbild sehen sie sich ähnlich: Die Wildkatze erkennst du an einem breiteren Kopf, dickeren Beinen, rosa Nase, längerem Fell und einem buschigen Schwanz mit drei schwarzen Ringen und einer schwarzen Schwanzspitze. Ihr Fell weist nur eine leichte Musterung auf und ihr Fell hat eine verwaschene grau-cremegelbe Farbe.

Unsere Ausmalbilder wurden anhand der Fotos und Vorlagen der Wildkatze naturgetreu, jedoch auch mal mit Fantasiefarben als Regenbogenkatze ausgemalt. Wir hatten nach einiger Zeit auch viele Wildkatzen oder auch so manchen Tiger im Kräutergarten herumlaufen, denn es war eine große Nachfrage bei unserem Wildkatzenschminken! Später gab es auch ein paar Schmetterlinge auf den Gesichtern der Kinder. Alle haben super mitgemacht und stillgehalten. Bei unserem Quiz konnten die Kinder raten, wer hier seine Spuren hinterlassen hat - war es ein Hund oder eine Wildkatze? Wir verschenkten Materialien wie Stundenpläne, Buttons und Sticker und erzählten den Kindern etwas über die Lebensweise von Wildkatzen und dass es wichtig ist, dass unsere Wälder weiter unter Schutz gestellt und der Wald sich selbst überlassen werden sollte.

Die Wildkatze verbringt den ganzen Winter draußen im Wald. Um genügend Beute erjagen zu können, braucht die Wildkatze große naturnahe Wälder, die genügend Beutetiere und Versteckmöglichkeiten aufweisen. Bevorzugte Beute sind Mäuse, bei Nahrungsknappheit auch Vögel, Insekten und kleinere Reptilien. Wildkatzenmännchen haben einen weiteren Aktionsradius von 20 bis 30 Quadratkilometern (das Doppelte von Wildkatzenweibchen). Da Wildkatzen scheu sind und Siedlungen meiden, ist es wichtig, dass Wälder durch zum Beispiel durch Grünbrücken über Straßen mit genügend Büschen und anderen Versteckmöglichkeiten verbunden werden, sodass es zu keiner Zerschneidung (Verinselung) von Lebensräumen kommt. Nur so kann der Bestand erhalten bleiben und die Wildkatze sich wieder mehr ausbreiten, die vor 150 Jahren fast überall noch in den europäischen Wäldern heimisch war.
Junge Wildkatzen werden leider oft für Hauskatzen gehalten und im Tierheim abgegeben, wenn keine Katzenmutter gesichtet wird. Jedoch ist ihre Mutter wahrscheinlich nur gerade auf der Jagd! Junge Kätzchen daher bitte unbedingt im Wald lassen!

Zum Erhalt und Wiederherstellung von Lebensräumen der Wildkatze hat der BUND einen Wildkatzenwegeplan in ganz Deutschland erstellt und das Projekt ,,Wildkatzen von morgen‘‘ ins Leben gerufen.

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