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Heudrusch® - Die Engelhardt-Methode

Beim Heudrusch®-Verfahren werden im selben Naturraum ökologisch wertvolle Pflanzenbestände ausgewählt und schonend beerntet. Die auf diese Weise gewonnenen Samen und Diasporen werden dann auf den zu begrünenden Flächen wieder ausgebracht. Heudrusch® ermöglicht es also, Flächen mit gebietsheimischen Pflanzen zu begrünen. Innerhalb kürzester Zeit entstehen hochwertigste Lebensräume mit Pflanzengemeinschaften, die seit Jahrhunderten an Boden und Klima angepasst sind. Die floristische Identität der Region und deren biologische und genetische Vielfalt bleiben bewahrt. Florenverfälschungen sind ausgeschlossen.

Quelle: Homepage von Joe Engelhardt  

Erste erfolgreiche Begrünung in Frankfurt mit gebietsheimischem Heudrusch. Ein neuer Lebensraum für die Blume des Jahre 2012 ist entstanden!

Angesiedelt durch Ausbringung von Heudrusch in der Niederräder Landstraße: Grasnelke, besonders geschützt nach BNatSchG, RL Hessen 3, RL H SW 3

Alles begann im nassen Spätsommer 2010: Joe Engelhardt, Deutschlands Heudrusch®-Papst aus dem tiefsten Niederbayern wartet auf Heuernte-Wetter. Dann ist es soweit, einer der wenigen trockenen Tage im August 2010 fällt ausgerechnet auf ein Wochenende. Die Heuernte auf mehreren sogenannten Spenderflächen in Schwanheim kann also doch noch planmäßig erfolgen. Mehrere 1000 Quadratmeter artenreiche Mager-Wiesen werden abgeerntet. Abgesehen hat es Joe Engelhardt auf die Samen, aber erst zu Hause in Niederbayer wird das Heu gedroschen. Fertig ist der Heudrusch.

Mit Hilfe von Heudrusch, so erläutert Joe Engelhardt auf seiner Homepage, können innerhalb kürzester Zeit hochwertigste Lebensräume entstehen, mit Pflanzengemeinschaften, die seit Jahrhunderten an Boden und Klima angepasst sind. Die floristische Identität der Region und deren biologische und genetische Vielfalt bleiben bewahrt. Florenverfälschungen sind ausgeschlossen. Zurück ins Rhein-Main-Gebiet, wo inzwischen von einer Fachfirma zwei Flächen von zusammen knapp 1000 Quadratmeter für eine Neu-Einsaat präpariert werden. Bereits wenige Wochen nach der Heu-Ernte in Schwanheim kann der gewonnene Heudrusch an der nur wenige Kilometer entfernten Niederräder Landstraße ausgebracht werden.

Nun heißt es erst einmal: "Warten"! 2011 bildete sich eine geschlossene Grasnarbe, Blüten sind noch wenige zu sehen. Mal sehen was 2012 bringt! Und siehe da, schon bald erscheinen die ersten Arten, die durch den Heudrusch übertragen wurden: Grasnelken, Glockenblumen und Thymian. Alles Arten, die häufig auf den Spenderflächen vorkommen. Besonders profitiert von der Heudrusch-Ansaat hat auch die Blume des Jahres 2012, die Heidenelke! Sie ist durch zu häufiges und zu frühes Mähen ihrer Standorte bedroht.

Ihr bundesweiter Rückgang beruht auf der intensiven Nutzung der Landschaft. So werden Magerwiesen und Sandtrockenrasen aus wirtschaftlichen Gründen in Acker, Grünland oder Forst umgewandelt. Am Rande der Dörfer und Städte werden solche Flächen gern als Bauland ausgewiesen bzw. in Sportanlagen oder Kleingärten umgewandelt. Durch das Einbringen von Heudrusch® wird die relativ sichere Übertragung des Arteninventars hervorgehoben und die Fläche aus naturschutzfachlicher Sicht deutlich aufgewertet. Auf die nächsten Vegetationsperioden darf man gespannt sein. Möglicherweise gibt es wieder einige "Neu-Entdeckungen"! Im Sommer 2016 wurde eine Vegetationsaufnahme gemacht. Ergebnisse werden hier veröffentlicht. 

Kontakt

John Dippell

BUND Frankfurt
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Film des Naturgarten e.V. zum Thema "Naturnahes öffentliches Grün" 13:14 Min