Im Bad Vilbeler Wald gibt es viel zu entdecken. Im Süden der
fruchtbaren Wetterau liegend, besitzt er eine ausgeprägte Topografie, wird an einigen
Stellen von Wasser gespeist und ist in der landwirtschaftlich geprägten Wetterau ein
Kleinod. Nicht nur die Bürgerinnen und Bürger in Bad Vilbel wissen das zu schätzen,
auch viele Menschen aus Frankfurt besuchen den Laubmischwald suchen Erholung
und Entspannung.
Jüngst sind wieder hochbetagte Eichen und Buchen gefällt worden, sogenannte
Methusalembäume, die sehr wichtig für das Ökosystem Wald sind wie auch für uns
Menschen. HessenForst argumentiert, der Wald sei überaltert und besonders Buchen
wären dem Klimawandel nicht gewachsen. Der Forstbetrieb vertritt damit eine Position,
die dem Holzhandel zugutekommt und nicht dem Klima gerechten Waldschutz. Unser
Wald ist ohnehin schon stark geschwächt und ist in der Summe mit den
Fichtenplantagen der Forstindustrie zum Emittenten von CO2 geworden.
Ein Großteil des wertvollen Werkstoffes Holzes, den wir in Deutschland ernten und
importieren, wird verbrannt, ein weiterer großer Anteil landet in der Papier- und
Verpackungsindustrie für kurzlebige Produkte. Möbel haben im Durchschnitt lediglich
eine Halbwertzeit von unter 30 Jahren, alles weit von einer nachhaltigen Nutzung
entfernt.
Eine Kaskadennutzung ist nur schwer in Gang zu bringen.
Zudem haben die Natur und der Wald, insbesondere in der hessischen Landespolitik
der CDU/SPD-Koalition, leider keine starke Lobby. Erste Maßnahme der neuen
Regierung war, den Schutzstatus alter Laubwälder zugunsten der Holzgewinnung
zurückzustellen, das nachhaltige FSC-Siegel vorerst aufzuheben und das Moratorium
für das Fällen alter Buchen aufzuheben.
Dabei ist gerade der Wald ein starker Verbündeter in der Klimakrise, auf den wir nicht
verzichten können. Nachdem die Fichten keinen Erfolg mehr versprechen, werden nun
die Laubwälder geplündert. Und dies auch in Bad Vilbel, wenn man von kommunaler
Seite keinen Riegel vorschiebt, Verantwortung übernimmt und sich hinreichend eigene
Gedanken dazu macht, wie der Wald der Bürgerinnen und Bürger gepflegt werden
sollte. Es sei daran erinnert, dass es sich um einen Kommunalwald handelt, der uns
allen gemeinschaftlich gehört, wir sollten mitentscheiden dürfen, wie der Wald
behandelt werden soll.
Am 10.02.2025 tagt in Bad Vilbel die Kommission für Naturschutz, Land- und
Forstwirtschaft, in der die Vertreter von HessenForst ausführlich ihre Waldstrategie
präsentieren werden. Auch die örtlichen Organisationen wie der NABU und der BUND
und der Arbeitskreis Bad Vilbeler Wald sind als beratende Mitglieder eingeladen. An
diesem Tag wird wieder abgestimmt, ob man den Waldwirtschaftsplan von HessenForst
2025 unterstützt und eine entsprechende Empfehlung an die Stadtverordneten gibt.
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BUND, NABU und der Arbeitskreis Wald werden Fragen stellen und Positionen zum
Ausdruck bringen, die dem Vorgehen der Stadt und HessenForst widersprechen.
Das Ergebnis steht heute schon fest, denn für einen Austausch auf Augenhöhe wird
hier kein Raum geschaffen und für interessierte Bürgerinnen und Bürger ist eine
Teilnahme sowieso ausgeschlossen!
Deshalb wird der BUND, NABU und Arbeitskreis Wald folgende Veranstaltungen
organisieren.
Bürgerinnen und Bürger können sich informieren und mit ihren Anliegen sichtbar
werden.
Notieren sie sich jetzt schon die Termine:
Informationsveranstaltung zum Thema Bad Vilbeler Wald
Datum: 21.01.2025
Uhrzeit: 19:30 Uhr bis ca. 21:00 Uhr
Ort: Haus der Begegnung
Marktplatz 2, 61118 Bad Vilbel
Protesttreffen
Datum: 10.02.2025
Uhrzeit: 17:30 – ca. 20:00 Uhr
Ort: Kultur- und Sportforum Bad Vilbel, Dortelweil
Dortelweiler Platz 1, 61118 Bad Vilbel
Veranstalter sind der BUND Ortsverband Bad Vilbel, die NABU Arbeitsgruppe Bad
Vilbel und der Arbeitskreis Bad Vilbeler Stadtwald.
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