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Blätter im Wald im November

Liebe BUND-Freund*innen, liebe Mitglieder,

Im Oktober-Newsletter des BUND KV Frankfurt finden Sie ein Editorial von Wolf-Rüdiger Hansen über den Zusammenhang der Arbeiten im Dannenröder Forst und einer möglichen Grundwasserknappheit für Frankfurt. 

Im Bereich Aktuelles finden Sie ein Mietinserat für die Bürogemeinschaft in der BUND KV Geschäftsstelle.

Unter Termine finden Sie Veranstaltungen, die wir nach derzeitigem Informationsstand und unter strengen Hygieneauflagen durchführen können.

Im Bereich Berichte erhalten Sie Informationen über den CleanUp Day im September, die Pflegeaktion am Biotop Voltenseestraße, den Ersten Interessierten-Stammtisch des BUND Frankfurt, die Quartiersrundgänge im Nordwesten Frankfurts sowie den UN-Preis "Biologische Vielfalt" für Bee Sossenheim. 

Abschließend finden Sie im Bereich Service die Ökotipps vom BUND Landesverband Hessen.

Bleiben Sie auch weiterhin gesund und seien Sie herzlich gegrüßt

Ihr KV Frankfurt Team

 
Editorial

Frankfurt am Tropf des Dannenröder Waldes

Gemeinsam mit Naturschützern, Wissenschaftlern und zahlreichen Bürgern sind wir beim BUND bestürzt darüber, dass im Dannenröder Wald so viele Bäume eines intakten Waldes für eine Autobahn gefällt werden. Anfang Oktober forderte der BUND Hessen bereits von der Bundesregierung ein sofortiges Moratorium des Straßenbaus: „In Zeiten der Klimakrise und des Waldsterbens 2.0 einen gesunden und alten Mischwald für eine Autobahn zu roden, zeugt von einer Verkehrspolitik von gestern.“

Aber nicht nur Natur und Klima sind hier in Gefahr, sondern auch das Grundwasser, denn die Fundamente der Pfeiler einer großen Brücke für die A49 würden Bodenschichten durchbrechen, die heute das Grundwasser schützen. Dieses Grundwasser wird inzwischen auch von Frankfurt genutzt. Frankfurt selbst fördert nur 20 Prozent seines Trinkwassers auf der eigenen Flur, je 40 Prozent kommen aus dem Hessischen Ried und dem Vogelsberg. Zur Aufbesserung des Grundwassers wird bereits im Frankfurter Stadtwald Wasser aus dem Main und im Hessischen Ried Rheinwasser infiltriert. Das ist aber nicht genug, deswegen reichen die Rohre für das Frankfurter Trinkwasser inzwischen bis in den Burgwald, also noch über den schon über 100 Kilometer entfernten Dannenröder Wald hinaus.

Pumpe in Praunheim

Operiert die Frankfurter Wasserversorgung schon am Limit?

Angesichts der Prognose, dass Frankfurt in den nächsten 10 Jahren um über 100.000 Einwohner wachsen könnte, stellt sich die Frage: Woher soll das Wasser dann noch kommen? Gleichzeitig gefährdet die Stadt eines ihrer beiden eigenen Wasserwerke – nämlich in Praunheim. Die für den Bau von Wohnungen für über 30.000 Neubürger im Nordwesten geplante Fläche liegt nämlich zu 90 Prozent im dortigen Wasserschutzgebiet. Die in Praunheim geförderten fünf Prozent des Frankfurter Wassers würden durch Schienen, Straßen und Häuser gefährdet. Addiert man dieses drohende Defizit mit dem Zusatzbedarf für die geplanten Neubürger, dann ergibt sich eine Fehlmenge beim Trinkwasser von ca. 13 Prozent. Sollte man vielleicht in Stuttgart anfragen, ob man noch Wasser aus dem Bodensee abzapfen kann, um diesen Bedarf zu decken?

Text und Foto: Wolf-Rüdiger Hansen, BUND Frankfurt

Aktuelles

Arbeitsplatz in Gemeinschaftsbüro in Frankfurt / Bockenheim zu vermieten

Der BUND Kreisverband Frankfurt sucht für sein Gemeinschaftsbüro im Ökohaus (Kasseler Str. 1a in 60486 Frankfurt) ab November 2020 einen sympathischen Untermieter. 
Sie interessieren sich für das Inserat? Dann finden Sie weitere Informationen auf unserer Homepage.

Bild vom Ökohaus

Termine im November

Aufgrund der andauernden Pandemie- Lage können wir im November leider nicht alle geplanten Aktivitäten durchführen. Bitte informieren Sie sich zeitnah beim Veranstalter, über den aktuellen Stand.

07.11.2020: Bürgerdialog III zum Neuen Stadtteil der Quartiere im Nordwesten

08.11.2020: Mitmachaktion - Reinigung des Kalbbachtales vom Flugplatz Bonames bis zur Stadtgrenze - leider abgesagt.

14.11.2020: Pflegeeinsatz und Kennenlernen der ehrenamtlichen Arbeit in der "Grünen Lunge" - wird verschoben.

17.11.2020: 2. Frankfurter Biodiversitätskonferenz - BUND-Stand auf dem Markt der Möglichkeiten- wird auf den 03.05.2021 verschoben.

18.11.2020: Ortsverbandstreffen des OV Nord - leider abgesagt.

20.11.2020: Lichtbildvortrag im Gartensaal: 22 Jahre Naturschutzgruppe Seckbach: ein Rückblick - leider abgesagt.

28.11.2020: Kindergruppe Waldläuferbande

28.11.-29.11.2020: BUND-Stand auf dem Höchster Weihnachtsmarkt - leider abgesagt.
 

Mehr Informationen

Wiederkehrende Termine

Repaircafé: jeden ersten Dienstag im Monat, im September: 03.11.2020 - fällt leider aus!

Sitzung des Kreisverband Frankfurt: jeden zweiten Montag im Monat, im September: 09.11.2020 - die Sitzung wird als Videokonferenz stattfinden!

Berichte

Frankfurt CleanUp Day am 19.09.2020 zum "World Cleanup Day" - BUND FFM Ost reinigt die Böschungen an der Enkheimer Straße und am Riedgraben

Um 14.00 Uhr treffen sich 5 entschlossene TeilnehmerInnen am Frankfurt Cleanup Day an der Kreuzung Kohlbrandstraße/Enkheimer Straße mit Handschuhen, Müllsäcken und Zangen bewaffnet, um dem Problem des achtlos weggeworfenen Mülls zu Leibe zu rücken.

Was die SammlerInnen säckeweise in den Böschungen der Enkheimer Straße und später am Riedgraben finden – Fast-food-Verpackungen, zahllose Wodkaflaschen, Plastiktüten mit Abfällen aller Art – erlaubt Aussagen über den Zustand unserer Gesellschaft.

CleanUp Day

Ein Fahrradanhänger vor Ort ist nötig, um die vollen Müllbeutel zur Sammelstelle im Ostpark zu transportieren.
Unter der Autobahnbrücke der A661, per Auto zu erreichen, liegt so viel Müll an einer Stelle, dass ein Foto samt Meldung an die FES geschickt wird – es ist einfach zu viel, um es selber zu sammeln.

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Text und Foto: Folkhart Funk

Gruppenfoto von der Pflegeaktion im Biotop

Bericht von der Pflegeaktion am Biotop Voltenseestraße 32, am 03.Oktober 2020

Das verwilderte Grundstück an der Voltenseestraße ist ein Musterbeispiel für eine städtische Wildnis. In einer langen Zeit des Leerstands seit den 70er Jahren, so berichtet Bernhard Steier, wuchs das Gelände zu und das kleine Haus verfiel. Es entstand die Idee, das leerstehende Haus als Fledermausquartier zu nutzen.

Dafür legte der damalige BUND Ost sogar eine Einflugschneise frei. Seitdem pflegt der BUND zusammen mit der Naturschutzgruppe Seckbach - bei einigen Unterbrechungen – das Biotop. Neben dem Haus gibt es sogar einen kleinen Teich, vom BUND damals zur ökologischen Nische vertieft, und einen Graben, der darin mündet.

Sieben tatkräftige HelferInnen treffen sich an diesem kühlen Morgen am rostigen Tor des Grundstücks. Bevor es an die Arbeit geht, verschaffen sie sich einen kurzen Überblick über das Gelände und seine Geschichte. Dann beginnt die Arbeit in kleinen Gruppen.

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Text und Foto: Folkhart Funk

Erster Interessierten-Stammtisch des BUND Frankfurt

Am 14. Oktober hat sich erstmals der Interessierten-Stammtisch des BUND Frankfurt in der Gaststätte Adler in Ginnheim getroffen. Neue Interessierte können hier ihre Ideen einbringen und sich mit anderen Interessierten und bereits Aktiven vernetzen. In gemütlicher Atmosphäre entstand eine rege Diskussion über Naturgärten und Permakultur sowie mögliche Veranstaltungen zum Thema. Pflanz- und Sä-Aktionen des Kreisverbandes sowie Mitmachaktionen unseres Programmes kamen zur Sprache. Über mögliche Wildbienenprojekte und Wildkräuterführungen wurde gesprochen.

Der bestehende Arbeitskreis Energie und Klimaschutz wurde vorgestellt und die neuen Interessierten vernetzt. Der neue Arbeitskreis Umweltbildung war Thema sowie die vielfältigen Kindergruppen des Kreisverbandes.

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Text: Kerstin Hedrich, Geschäftsleitung des BUND Kreisverbandes Frankfurt

Rechenanlage Steinbach

Stadtplanung im Nordwesten in der Natur erfahren

Elf „Quartiersrundgänge“ für 60 Bürger haben wir in diesem Sommer im Frankfurter Nordwesten durchgeführt. Die Bezeichnung spiegelt den Begriff „Stadtteil der Quartiere“ wider, eine Kreation des Consiliums für das in Vorplanung befindliche Bauvorhaben für über 30.000 Neubürger - auf einer Fläche von 180 Hektar beiderseits der Autobahn A5. Auf der ca. sieben Kilometer langen Wegstrecke erläutern wir den Bürgern den Planungsstand und die Vorstudien der Architekten. Selbst über das Bauvorhaben gut informierte Bürger sind beeindruckt, denn in der Flur lernen sie viel mehr über Details und Hindernisse der Planung als bei Saal-Diskussionen oder aus der Zeitung.

Der Startpunkt liegt im Angesicht zweier Bausünden in Praunheim: Einerseits die achtstöckige Senioren-Wohnanlage am Praunheimer Weg, die wie eine Frischluftsperre quer in das Steinbachtal hineingebaut wurde.

Eine Bewohnerin schilderte uns einmal anschaulich, was hier bei Starkregen passiert.Dann wird der Steinbach zum Sturzbach und passt nicht mehr durch das Rohr unter dem Praunheimer Weg. Die Bewohner in Parterre wurden schon wegen Hochwasser nach Bad Orb ausquartiert. Andererseits das Hochhaus am Stockborn, das nach über 20 Jahren Leerstand abgerissen wird. Endlich Platz für neue Wohnungen. Warum aber dauert das so lange?


Ehe es aufs Feld geht und sich der Blick auf die Flur im Nordwesten öffnet, passieren wir die Rechenanlage des Steinbachs vor dem Rohr unter dem Praunheimer Weg. Hier liefe das gesamte Oberflächenwasser des zukünftigen Baugebietes – 180 Hektar! - trichterförmig zusammen. Konsequenz: Noch häufiger nasse Füße für Senioren? Entlang der Steinbachaue können die Teilnehmer wahrnehmen, was auf Flurkarten nicht auffällt: die Topologie des Geländes, Erhebungen und Abhänge mit wechselnden Gefällerichtungen.

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Text und Foto: Wolf-Rüdiger Hansen, BUND Frankfurt

UN-Preis "Biologische Vielfalt" für Bee Sossenheim

Unter dem Motto „leben.natur.vielfalt“ haben die Vereinten Nationen die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die biologische Vielfalt erklärt. Die Weltöffentlichkeit wird damit aufgerufen, sich für die biologische Vielfalt einzusetzen und dem kontinuierlichen Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde entgegen zu wirken. Dafür setzt sich auch die Nachbarschaftsinitiative „Bee Sossenheim“ ein und hat für ihr Engagement für Artenvielfalt und Insektenschutz den Preis „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ erhalten. Die Projektfläche ist ein Grünstreifen an der Westerbachstraße östlich der Betzdorfer Straße, der nicht bebaut werden darf und für jedermann zugänglich ist. Ursprünglich war dieser Streifen, über den die Frischluft von Nord nach Süd zieht, völlig verwildert und vermüllt.

UN-Preis_Biologische Vielfalt

Bee Sossenheim hat mit großem Einsatz die wilden Brombeeren und invasive Arten wie Essigbäume gerodet, den Müll beseitigt und die Fläche ökologisch umgestaltet. So ist ein ansehnliches Naturparadies entstanden. Die Aktiven magerten einen Teil des Geländes mit Sand ab, bauten eine Eidechsenburg, hängten 10 Nistkästen für Höhlenbrüter auf und errichteten eine große Nisthilfe für Wildbienen, die schon heftig belegt ist. Ein Besuch lohnt sich.

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Text und Foto: Wolf-Rüdiger Hansen, BUND Frankfurt

Service

BUND-Tipp: Todesfalle gelber Sack - Igel vor Tod in Müllsäcken schützen

Gelbe Säcke können zur Todesfalle für Igel werden. Wer das vermeiden will, sollte die Säcke nicht einfach draußen abstellen, sondern z.B. am Gartenzaun aufhängen. Denn so manch ein Igel ist Ende Oktober noch auf Nahrungssuche, bevor er sich in den Winterschlaf verabschiedet. Dabei sind für ihn auch die gelben Säcke in Siedlungen interessant.

Die Igel kriechen in offene Müllsäcke oder zerreißen die Folie auf der Suche nach Resten in Dosen, Joghurtbechern und anderen Behältern. Das kann für die Igel jedoch gefährlich sein: Zum einen können sich die stacheligen Gartenbewohner in Behältern festklemmen, zum anderen finden sie häufig keinen Ausweg aus den Tüten und werden von der Müllabfuhr mit den Säcken mitgenommen.

Igel im Laub

Vor diesen Gefahren können wir die Igel schützen: Wer die Müllsäcke an den Zaun hängt und so einen Abstand zum Boden herstellt, verringert die Gefahr des Eindringens. Da Igel nachtaktiv sind, schützt man sie auch, indem man die Säcke erst am frühen Morgen rausstellt.

Hier finden Sie weitere BUND-Tipps

Text: Lynn Anders
Foto: Eric O. Martin

Herbstlaub mit Besen

BUND-Tipp: Insektenfreundlich und umweltschonend Laub entfernen

Regelmäßig im Herbst bedecken bunte Blätterteppiche den Boden. Und regelmäßig im Herbst verlärmen Laubsauger oder Laubbläser mit Verbrennungsmotor die Umgebung mit bis zu 100 Dezibel, die zudem auch Abgase ausstoßen, die unsere Umwelt verschmutzen.

 

Doch das muss nicht sein! Thomas Norgall, Naturschutzreferent beim BUND Landesverband Hessen, rät, Rechen und Harke statt Laubsauger oder Laubbläser einzusetzen:
„Laub mit der Hand zu rechen, hat viele Vorteile! Wer Laub zusammenrecht, braucht keinen klima- und gesundheitsschädlichen Treibstoff und lässt die Natur am Leben. Im Vergleich zu motorisierten Laubsaugern und Laubbläsern schonen Rechen zudem unser Gehör und das der Tiere.“ 

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Zu weiteren BUND-Tipps.

Text: Lynn Anders
Foto: Niko Martin