Wasser kommt aus dem Hahn?
Das ist richtig, aber Wasser ist eine immer knapper werdende Ressource. Dessen müssen wir uns im Haushalt, im Garten und in unseren Stadtquartieren bewusst sein. Trinkwasser kommt aus dem Grundwasser, in Frankfurt nur zu 20 % aus Quellen auf dem Stadtgebiet, 40 % aus dem Hessischen Ried und weitere 40 % aus dem Vogelsberg und dem noch weiter entfernten Burgwald. Die Vogelsberger klagen schon lange darüber, dass dort der Wasserexport nach Frankfurt bereits zu massivem Wassermangel geführt hat. Felder, Viehweiden und Feuchtgebiete trocknen aus – siehe unser Titelbild - und manche Kommunen müssen in trockenen Sommern ihr Trinkwasser schon mit Tankwagen heranschaffen.
Frankfurt muss sich angesichts des prognostizierten hohen Bevölkerungszuwachses dringender denn je überlegen, wo das zusätzlich benötigte Trinkwasser in Zukunft herkommen soll. Für den neuen Stadtteil der Quartiere im Nordwesten sind jetzt, wie in den vom Stadtplanungsamt im Internet veröffentlichten Architektenkonzepten zu lesen ist, über 40.000 neue Einwohner geplant. Das bedeutet 5 % mehr Trinkwasserbedarf. Woher nehmen?
Das Hessische Landesamt für Umweltschutz hat mitgeteilt (FAZ vom 6.5.2020), dass die Grundwasserstände sich im Rhein-Main-Gebiet wieder erfreulich aufgefüllt haben. Das ändert aber nichts daran, dass unser Stadtwald zu 97 % durch Trockenheit geschädigt ist, und schon in der Wetterau, zum Beispiel in Ockstadt (270 Meter Meereshöhe), liegt der Pegel „wie im gesamten Jahr weit unter dem Durchschnitt“ - in 13 Meter Tiefe.
Um den Folgen von Klimawandel und Trockenheit entgegenzuwirken, muss unser Stadtgrün mit Fluss- oder Brauchwasser versorgt werden, wie schon in Kassel. Es müssen viel mehr Zisternen auf privatem, gewerblichem und kommunalem Grund angelegt werden, um das Oberflächenwasser für die Bewässerung zu sammeln und Überschwemmungen bei Starkregen zu vermeiden. Ein erhebliches Potential zur Einsparung von Trinkwasser. Nutzen wir es.
Wolf-Rüdiger Hansen, Mitglied des Vorstands BUND KV Frankfurt, und Kerstin Hedrich, Leiterin der Geschäftsstelle.
Liebe BUND-Freund*innen, liebe Mitglieder,
Im Juni Newsletter des BUND KV Frankfurt geben wir im Bereich Aktuelles Auskunft über die Geschäftsstelle, anstehende Termine und coronabedingte Absagen. Im Bereich Berichte können Sie über die Auszeichnung des Projekts 'Jede Blüte zählt' als UN-Dekade Projekt erfahren. Abschließend finden Sie im Bereich Service Ideen zum selber Aktiv werden.
Bleiben Sie gesund und seien Sie herzlich gegrüßt
Ihr KV Frankfurt Team